Medienmacht und Strafprozess: Einladung zur Podiumsdiskussion

Im Namen des Publikums – Medienmacht und StrafprozessPodiumsdiskussion der Schleswig-Holsteinischen RechtsanwaltskammerDer aktuelle Fall von Sebastian Edathy zeigt: Je bekannter eine Person, desto stärker ist die Aufmerksamkeit der Medien, wenn Prominente vermeintlich oder tatsächlich mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Das Informationsinteresse der Öffentlichkeit steht dabei häufig dem Persönlichkeitsschutz der Beschuldigten im Wege. In diesem Spannungsfeld agieren Medien und Staatsanwälte. Staatsanwaltschaften versorgen Journalisten als sogenannte „privilegierte Quelle“ mit Informationen, aber nach welchen Kriterien? Wer rückt das verzerrte Bild des Beschuldigten zurecht? Um für den guten Ruf des Beschuldigten außerhalb des Gerichtssaals zu kämpfen, sollten auch Verteidiger wissen, wie Medien funktionieren. Doch kann deren Einflussnahme auf die Öffentlichkeit so erheblich sein, dass sie sogar indirekt die richterliche Entscheidungsfindung beeinflusst?Nicht alle Journalisten berichten ausgewogen über den Gesamtverlauf eines Ermittlungsverfahrens oder eines Prozesses. Viele urteilen bereits nach der ersten Durchsuchung oder nach wenigen Verhandlungstagen und informieren einseitig. Der mediale Pranger scheint oft unabwendbar, unabhängig vom Ausgang des Strafverfahrens. Werden Prozesse in spektakulären Fällen auch medial geführt? Lassen sich Richter durch die öffentliche Meinung beeinflussen? Über diese und weitere Fragen diskutieren auf Einladung der Schleswig-Holsteinischen Rechtsanwaltskammeram 20.03.2014 um 18 Uhr im Kieler Landtag, Schleswig-Holstein Saal, Düsternbrooker Weg 70 Gisela Friedrichsen, Spiegel-ReporterinProf. Dr. Georg-Friedrich Güntge, Oberstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Schleswig-HolsteinProf. Dr. Dr. Volker Boehme-Neßler, Jurist und PolitikwissenschaftlerDr. Gerhard Strate, RechtsanwaltFrank Thomsen, Ressortleiter Deutschland beim sternModeration: Burkhard PlemperGrußwort: Dr. Eberhard Schmidt-Elsaeßer, Staatssekretär im Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-HolsteinDie mutmaßliche Steueraffäre des Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, ist nur ein Beispiel für die Fälle, die bereits im Ermittlungsverfahren von einer zum Teil reißerischen und übermotivierten Berichterstattung befeuert wurden. Einmal an den öffentlichen Pranger gestellt, hat der Fußballfunktionär einen massiven Reputationsschaden erlitten, und dies trotz der noch schützenden Unschuldsvermutung. Geht journalistische Sorgfaltspflicht zugunsten reißerischer Berichterstattung verloren? Wie sollten Staatsanwaltschaft und Medien mit der Forschheit und Unerschrockenheit mancher Journalisten umgehen? Und wie erklärt sich die Motivation der Strafjustiz, einen Fall schon früh öffentlich zu machen?Interessierte sind eingeladen mitzudiskutieren. Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.Anmeldung bei:SCHOTT. PRAndrea ZaszczynskiTelefon: 040/41 32 70-0, Fax: 040/41 32 70-70info@schottpr.com www.schott-international-pr.com 

Event 20.03.2014 18:00 - 22:00