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In jedem Jahr danken wir Mitglieder, die dem DJV schon seit 25, 40, 50, 60, 65 oder sogar 70 Jahren die Treue halten.
Einige der 2024 geehrten Kolleginnen und Kollegen stellen wir Ihnen hier vor, jeweils in ihren eigenen Worten zu Werdegang und Erfahrungen - und auch mit Appellen.
Wolfgang POLTE - 60 Jahre
Volker SCHÖNENBERGER - 25 Jahre

Ein Vierteljahrhundert DJV-Mitglied – wer hätte das gedacht? Die Nachricht übers Jubiläum kam überraschend, aber mit ihr kehrte auch schnell die Erinnerung an 1999 zurück. Damals wurde ich bei meiner ersten journalistischen Station als Pauschalist in der Redaktion einer Lokalzeitung im Hamburger Speckgürtel gleich mit dem Thema Scheinselbstständigkeit konfrontiert.

Anschließend war ich als Textredakteur vom Auflagenschwund auf dem umkämpften Markt der Fernsehzeitschriften betroffen, ließ mich in den Betriebsrat wählen und beteiligte mich an der Verhandlung von Sozialplänen, um den Arbeitsplatzverlust von Kolleginnen und Kollegen zumindest ein wenig abzufedern. Der letzten Kündigungswelle fiel dann auch ich zum Opfer, als Betriebsratsvorsitzender machte ich quasi in der Redaktion das Licht aus. Als bei meiner nächsten Station als Redakteur (ein kurzlebiger Onlineshop für Videospiele) ein Konzern als Mehrheitseigner einstieg, initiierte ich zügig die Gründung eines Betriebsrats und wurde ebenso zügig (am nächsten Tag) deswegen gefeuert. Über weitere Tätigkeiten ging es in die Freiberuflichkeit. Zuvor hatte ich in einer leider längeren Phase der Arbeitslosigkeit den Filmblog „Die Nacht der lebenden Texte“ gestartet, frei nach der Devise: Wenn man mich schon nicht mehr fürs Schreiben über Filme bezahlen will, schreibe ich eben aus eigenem Antrieb weiter. Ich führe den Blog bis heute nichtkommerziell weiter. Er sei all jenen ans Herz gelegt, die gern qualifizierte Filmrezensionen lesen: dienachtderlebendentexte.wordpress.com

Das vergangene Vierteljahrhundert war sicher nicht nur bei mir vom stetigen Wandel geprägt, verursacht nicht zuletzt durch den technischen Fortschritt. Erst das Internet mit dem Aufkommen von Websites voller kostenlos verfügbarer Informationen, Texte und (Bewegt-)Bilder, dann die Sozialen Medien, mittlerweile auch KI. Im technischen Fortschritt liegen wohl einige der Herausforderungen, die Journalist*innen weiterhin bewältigen müssen. Ebenso in der Informationsflut. Wie finden wir Gehör? Wie erreichen wir unsere Leser*innen? Wie erlangen/erhalten wir unsere Glaubwürdigkeit?

Abschließend ein paar Worte zum DJV: Ich bin und bleibe gern Mitglied, zum einen, weil Solidarität wichtig war, ist und bleiben wird. Zum anderen aber auch, weil ich mich unter den Fittichen des DJV Hamburg (heute DJV Nord) stets gut aufgehoben gefühlt habe, sei es in Sachen Rechtsberatung und Rechtsbeistand, sei es schlicht als Mitglied. Und das auch und insbesondere in Zeiten der Not. Das Team Rödingsmarkt wird bei mir immer einen Stein im Brett haben.