Soziale Netzwerke als demokratische Kraft retten
Am 3. Mai 2025 ist Tag der #Pressefreiheit. Aber genau die ist in den Sozialen Netzwerken in großer Gefahr.
Deswegen lasst uns innehalten und einen Tag lang nicht posten, liken und swipen — für die demokratische Kraft des Internets.
Dabei schlagen wir vor, dass Ihr schon ab Freitag, 2. Mai, 17 Uhr, Eure Social-Media-Sendepause einlegt.
Denn WIR sind Social Media. Mehr auf savesocial.eu.
Zu den Hintergründen:
Das Grundrecht auf Meinungs- und Informationsfreiheit,
Presse- und Rundfunkfreiheit ist in Gefahr – und damit unsere Demokratie.
Im digitalen Raum lenken wenige vorwiegend US-amerikanische und chinesische Tech-Konzerne1 Information und öffentliche Debatte. Deren Plattformen erlauben keinen ungehinderten Zugang: Denn Nutzende müssen für diesen Zugang persönlichste Daten preisgeben. Gleichzeitig filtern Algorithmen intransparent, was Nutzende zu sehen bekommen und was nicht – Algorithmen, die einzig den Gesetzen der Aufmerksamkeitsökonomie folgen, befreit von Gemeinwohlorientierung und journalistischen Qualitätsansprüchen. Mit einer Flut von Hass, Häme, Hetze und Desinformation zersetzen wenige Monopolplattformen unsere Demokratien und gefährden jeden Menschen2.
Unabhängige Angebote verlieren derweil auf eigenen Verbreitungswegen zunehmend ihr Publikum und ihre Finanzierungsgrundlage: Journalismus wird zum Verlustgeschäft, weil Big-Tech-Konzerne den Großteil der Werbeeinnahmen vereinnahmen. Journalist*innen und Medienunternehmen müssen sich und ihre Inhalte den Plattformen und deren Algorithmen unterordnen. Auch einzelne Kreative und weitere Akteur*innen geraten in wachsende Abhängigkeit.
Die rasante Einführung von generativer KI beschleunigt diesen Prozess: Nutzende haben kaum
noch Anlass, Webseiten einer Originalquelle zu besuchen, weil KI-gestützte Suchmaschinen die Inhalte zusammenfassen – auf Basis intransparenter technischer Prozesse, die den Tenor oder Aussagen verändern, oft unter vielfachem Urheberrechtsbruch. Diese KI-Dienste sind dazu angetan, die Vormachtstellung der Plattformkonzerne zu zementieren und journalistische Medien weiter zu marginalisieren, bevor sie aussterben.
Das freie Internet wird abgeschafft – es wurde von den Big-Tech-Monopolen übernommen. Die wachsende Dominanz der Plattformkonzerne für Information und Austausch führt zu einer Konzentration von Meinungsmacht, die unsere Demokratie gefährdet.
Doch das Internet gehört uns allen, wir müssen es von der Dominanz der Monopolkonzerne befreien: Die Unterzeichnenden sehen dringenden Handlungsbedarf für alle, für Unternehmen, Verbände, gesellschaftliche Institutionen und die Politik auf nationaler und europäischer Ebene. Demokratiestärkende Angebote müssen ausgebaut, demokratieschädliche Plattformmonopole sollten ihre massiven Privilegien umgehend verlieren.
Was wir vorschlagen
Unsere Gesellschaft braucht andere Plattformen für soziale Vernetzung, Austausch und Debatte als die chinesischer und US-amerikanischer Monopolkonzerne. In den vergangenen 15 Jahren sind solche alternativen Netzwerke und Angebote entstanden (zum Beispiel Mastodon oder Friendica im Fediverse4). Sie können unsere Demokratie stärken, weil sie auf Basis offener und anerkannter Standards5 in dezentralen Strukturen gesellschaftlichen Austausch und Debatte fördern. Politik und Gesellschaft müssen diese Angebote stärken und ausbauen:
Wir stärken Alternativen mit guten Inhalten.
Wir stärken Alternativen strukturell
Wir investieren in die Entwicklung und Nutzbarkeit von Alternativen
Wir ermöglichen gemeinwohlorientierte Angebote
Wir verbessern die Medienbildung
Offenen Austausch ermöglichen,
Meinungsfreiheit sichern!
Um unsere Demokratie zu stärken, sollten auch die Monopolplattformen fairen, diskriminierungsfreien Austausch für alle ermöglichen. Eine große Bandbreite von Instrumenten des Wettbewerbs-, Steuer- und Urheberrechts kann dabei helfen:
Wir schaffen Vielfalt und Transparenz
Wir öffnen Plattformen
Wir ermöglichen Sichtbarkeit
Wir geben Communities echten Sinn
Wer Geld mit Inhalten verdient, muss Verantwortung übernehmen
