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Trotz klirrender Kälte hatten sich rund 250 Kolleginnen und Kollegen auf der Brücke vor dem Verlagshaus eingefunden.

Dr. Anja Westheuser, Justitiarin beim DJV Nord, hatte die Aktion maßgeblich mitorganisiert. Bis heute steht sie den GuJ-Kolleginnen und -Kollegen jeden Freitag in der Schalte 'Freitags am Baumwall' beratend zur Seite.

Die GuJ-Kantine wird an diesem Tag wahrscheinlich recht leer geblieben sein.

Kämpferischer Mittagspause bei GuJ / RTL

Gemeinsam mit verdi ruft der Deutsche Journalisten-Verband Nord (DJV Nord) die festen und freien Beschäftigten von Gruner + Jahr am Mittwoch, dem 25.1.23 um 13 Uhr zu einer kämpferischen Mittagspause vor dem Haupteingang von G+J am Baumwall auf. 

RTL Deutschland und die Muttergesellschaft Bertelsmann sollen den Bestand der Arbeitsplätze bei Gruner + Jahr (G+J) garantieren. „Wer einen Verlag übernimmt, trägt damit auch eine erhebliche gesellschaftliche und soziale Verantwortung. Journalistische Vielfalt ist ein hohes Gut, die Titel von G+J müssen erhalten bleiben, und damit auch die Arbeitsplätze“, sagte Marina Friedt, 1. Vorsitzende des DJV Nord. 

RTL Deutschland hatte die Zeitschriften des traditions- und erfolgreichen Verlages G+J zum 1.1.2022 übernommen. Bertelsmann-Chef Thomas Rabe hatte damals ein Bekenntnis zur Marke G+J abgegeben und erklärt, mit der Übernahme sollten die Medienmarken (zu G+J gehören u.a. Stern, Geo, Brigitte, Capital, Schöner Wohnen, Gala) gestärkt werden. Mittlerweile gibt es fast täglich neue und detaillierte Berichte über angeblich geplante Verkäufe von G+J-Zeitschriften. Danach sollen alle Blätter mögliche Verkaufskandidaten sein - bis auf den Stern. Die Sorge der Beschäftigten ist, dass Käufer nur die Titel übernehmen, nicht aber alle Redakteurinnen und Redakteure, die diese Titel bisher „gemacht“ haben. Von RTL und Bertelsmann heißt es dazu nur lapidar, es finde eine „ergebnisoffene Überprüfung des Titelportfolios“ statt, an Bord ist die Unternehmensberatung McKinsey. „RTL und Bertelsmann müssen die Betriebsräte und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter endlich ins Boot holen, sie wissen am besten, wie ihre Titel noch stärker und besser werden können“, so Friedt.
 

(Dr. Anja Westheuser/ Fotos: Stephan Wallocha)