DJV-Tarifinfo
Zweiklassengesellschaft im Ehlers-Reich?
Was will Thomas Ehlers? Der Geschäftsführer von Ostsee-Zeitung und Lübecker Nachrichten fordert lauthals ein Abweichen der Zeitungsverlage in Schleswig- Holstein und Mecklenburg-Vorpommern vom Flächentarifabschluss aus dem April 2014. Insbesondere seien die Gehaltsanhebung zu hoch und die Absenkung für die Neueinsteiger erheblich zu gering ausgefallen. Nicht vier Prozent mehr Gehalt, sondern maximal 3,8 Prozent für die Redakteure und nur noch 13 Monatsgehälter für die Neueinsteiger – so verlangt es der Verband der Zeitungsverlage Norddeutschlands (VZN) und folgt damit der Linie seines Mitgliedes Ehlers.
Wirklich? Welche Linie Ehlers vertritt, ist alles andere als klar. Denn für die Redakteure, die bei der gemeinsamen Tochter von Ostsee-Zeitung und Lübecker Nachrichten RSG angestellt sind, übernahm er jetzt den Flächentarifvertrag. Die RSG liefert die überregionalen Seiten für beide Zeitungen. Die Folge: Die RSGJournalisten bekommen 2,5 Prozent mehr Gehalt. Ihre Kollegen aus den Lokalredaktionen gehen indes leer aus. Will Ehlers die Belegschaft spalten? Wie will er die Ungleichbehandlung rechtfertigen? Seit der Ausgliederung der Mantelredaktionen von OZ und LN in die RSG besteht für diese ein Haus- Tarifvertrag, der gemacht wurde, um gleiche Bedingungen zu sichern!
Eine Zweiklassengesellschaft wäre absolut inakzeptabel. Stattdessen muss gelten: Der Tarifabschluss vom April 2014 ist überall umzusetzen: bei den Lübecker Nachrichten, der Ostsee-Zeitung und darüber hinaus bei den Kieler Nachrichten und der Dithmarschen Landeszeitung. Denn der Flächentarif ist angemessen und nur die Gleichbehandlung ist fair!
Kontakt:
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