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Pressemitteilung

"Stellenabbau bei den Lübecker Nachrichten schwächt die Pressevielfalt im Land"


Kiel, 21. September 2015. Der Deutsche Journalistenverband Schleswig-Holstein kritisiert den geplanten Stellenabbau in der Redaktion der Lübecker Nachrichten scharf. Die Journalistengewerkschaft fordert die Geschäftsführung und den an der Regionalzeitung beteiligten Madsack-Verlag auf, für die Betroffenen sozialverträgliche Lösungen zu finden. Günther Jesumann, Vorsitzender des DJV Schleswig-Holstein, appelliert auch an die Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker der SPD, das Gespräch mit Madsack zu suchen: Die SPD-eigene Medienbeteiligungsgesellschaft ddvg ist größter Anteilseigner des Verlages.

 

Um kurzfristig mehr Gewinne einfahren zu können, werden Redaktionsstrukturen zerschlagen ein Kahlschlag, der sich direkt auf die Qualität auswirkt und damit einen Teufelskreis in Gang setzt, kritisiert Jesumann. Damit schwächt Madsack nicht nur die Pressevielfalt im Land, sondern schädigt sich auch selbst. Angesichts der Konkurrenz durch das Internet könnten sich Zeitungen nur durch ein eigenes Profil und unverwechselbare Inhalte unverzichtbar machen. Madsack gehe aber den entgegengesetzten Weg. Die Tochtergesellschaft Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) beliefert bundesweit Tageszeitungen mit fertigen Seiten. Betroffen sind neben Ratgeber- oder Reisethemen auch politische Inhalte. Vor wenigen Monaten kam es bereits bei den Kieler Nachrichten, an denen Madsack ebenfalls Anteile hält, zu beträchtlichen Arbeitsplatzverlusten.

 

Dies bedeutet einen deutlichen Verlust an regionaler Identität, befürchtet Andreas Olbertz, Vorsitzender des Fachausschusses Tageszeitung im DJV. Das werden die Leser natürlich merken, und die Zeitung wird das bei der Auflage zu spüren bekommen.

 

Der beschönigend als Umstrukturierung bezeichnete Stellenabbau ist Teil des Sparprogramms Madsack 2018 mit dem die Erlössituation des Konzerns verbessert werden soll. Die LN schreiben schwarze Zahlen der geplante Stellenabbau geht damit allein auf die Kosten der Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen, sagt Günther Jesumann. Für die direkt Betroffenen müsse es nun darum gehen, durch Altersteilzeit oder andere Lösungen Kündigungen möglichst zu vermeiden.

v.i.S.d.PrG Andreas Olbertz
Schleswig-Holstein
Landesverband Nord