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NORDSPITZE ging im Januar 2005 an den Start

Seit 15 Jahren mit spitzer Schreibe


Die letzte Ausgabe von DJVinfo.

Im Jahr 2020 gibt es einiges zu feiern. Der Hamburger DJV begeht sein 75jähriges Bestehen, und die NORDSPITZE wird 15. Ein Blick in die erste Ausgabe zeigt, dass sich viele Themen im Vergleich zu heute kaum verändert haben.„Ganz im Sinne von spitzen Ohren, spitzer Zunge, spitzer Schreibe, spitzer Feder greifen die drei Landes-Redaktionen Themen im Mantelteil auf, die den gesamten Norden betreffen“, erläutern die drei DJV-Landesvorsitzenden Rüdiger Ewald (Schleswig-Holstein), Marina Friedt (Hamburg) und Wolfgang Kiesel (Bremen) im Editorial der Januar-Ausgabe 2005 ihre redaktionellen Pläne. Bis Ende 2004 hieß das Magazin noch DJV Info und kam aus Hamburg. „Ab dem nächsten Jahr sitzen auch die Kolleginnen und Kollegen aus Bremen und Schleswig-Holstein auf vier Seiten mit im Redaktions-Boot“ verkündet Hamburgs Vorsitzende Marina Friedt im Editorial der letzten Ausgabe des Jahres 2004. Darin bittet sie die Leserinnen und Leser auch um Ideen für einen Namen des Drei-Länder-Hefts.Die zündende Idee hatte schließlich Wolfgang Kiesel vom DJV Bremen. Die Landesverbände einigten sich schnell auf seinen Vorschlag, den Namen NORDSPITZE, der sich dann bekanntermaßen bis heute gehalten hat. Aufreger der ersten gemeinsamen Ausgabe war das Arbeitslosengeld II, es wurde im Januar eingeführt: In der Titelgeschichte ging es um die Umsetzung der neuen Hartz-IV-Gesetze und welche Auswirkungen diese auf arbeitslose Journalisten haben. Vom „Vorlesedienst im Altenheim“ ist da die Rede und dass sich der eine oder andere Hartz-IV-Empfänger eventuell von seinem Lieblingsberuf verabschieden müsse.Veränderungen bei den NDR-Tarifen und der alljährlich im Januar stattfindende Hamburger Presseball waren weitere Themen und wie wir heute wissen, Dauerbrenner mit mindestens 15-jähriger Geschichte. Von einem Novum beim Presseball des Jahres 2005 berichtet die Erstausgabe auch: „Zum ersten Mal wird als feierlicher Höhepunkt der Erich-Klabunde-Preis des DJV Hamburg für sozial engagierte Berichterstattung auf dem Presseball verliehen.“ Eine weitere Tradition, die noch besteht. Der aktuelle Erich-Klabunde-Preis wird am 25. Januar 2020 verliehen.Interessante Randnotizen gibt es auch in der NORDSPITZE der ersten Stunde: Die „für öffentliche Zurückhaltung bekannte Verwertungsgesellschaft Wort“ bringe neuerdings einen Newsletter heraus, und die EU-Kommission prüfe nun den Plan, die Tiefdruckbetriebe von Gruner+Jahr, Axel Springer und Arvato unternehmerisch zusammenzulegen. Außerdem ist vom Aufbruch der VG Wort in die neue Welt des Internets zu lesen, da die Verwertungsgesellschaft es Autoren von Fachzeitschriften und Büchern nunmehr ermögliche, ihre Meldungen für den Presse-Repro-Bereich online abzugeben.Bis heute werden Journalisten vielerorts daran gehindert, kritisch zu berichten – sie sind Bedrohungen ausgesetzt und arbeiten unter Lebensgefahr. Mit der russischen Berichterstatterin Olga Kitowa, die 2005 den DJV-Preis für Pressefreiheit erhielt, und der Tunesierin Sihem Bensedrine, Trägerin des Press Freedom Awards, kamen in Ausgabe 1 der NORDSPITZE zwei engagierte Journalistinnen zu Wort, die seinerzeit in Hamburg zu Gast waren.„Das Frauenbild in den Medien“ war Thema der Journalistinnen-Konferenz „Frau Macht Medien“, die am 4. und 5. März 2005 in Berlin abgehalten wurde, wie in der damaligen NORDSPITZE nachzulesen ist. 15 Jahre später sind Frauenklischees in Medien keineswegs verschwunden – zur diesjährigen Konferenz treffen die DJV-Frauen sich am 28. und 29. März beim SWR in Mainz.Interessant ist auch eine Meldung von Anfang 2005 über die Auflagenentwicklung der Zeit, die „im November mit 581.000 Exemplaren die höchste Auflage seit ihrem ersten Erscheinen“ erzielte. Kein Auflagen-Sinkflug wie bei Stern oder Spiegel. Die Auflage der Zeit hielt sich in den vergangenen 15 Jahren recht konstant, lag im dritten Quartal 2019 bei gut 500.000 Exemplaren. Gehalten hat sich auch eine CDU-Politikerin, die auf Seite 3 der Januar-Ausgabe der allerersten NORDSPITZE erwähnt wird: „Gesundheit: Merkel macht keine Abstriche“, steht da ein Fundstück aus einem Artikel des Pinneberger Tageblatts.

Claudia Piuntek

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