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Journalisten im Norden erhöhen Druck auf die Verleger

Rund 100 Streikende aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben in Lübeck für faire und gute Arbeitsbedingungen demonstriert.


Foto: Jürgen Adamek. Redakteure und Volontäre aus dem Norden vor dem Lübecker Holstentor

Mit einer Demonstration durch die Innenstadt von Lübeck haben streikende Journalisten von Lübecker Nachrichten, Kieler Nachrichten, Segeberger Zeitung und Ostsee-Zeitung am Mittwoch (25. April) die fünfte Runde der Tarifverhandlungen für Redakteure an Tageszeitungen begleitet. Rund 100 Teilnehmer forderten in Sprechchören ein Ende der Hinhaltetaktik der Verleger und eine angemessene Erhöhung der Gehälter und Honorare, um mindestens 200 Euro für Berufseinsteiger. „Junge Redakteure und Volontäre müssen fair bezahlt werden, um den Beruf auch in Zukunft attraktiv zu halten“, so Arnold Petersen, DJV-Landesvorsitzender von Schleswig-Holstein, bei der Kundgebung vor der Geschäftsstelle der Lübecker Nachrichten.

Martin Dieckmann, Landesfachbereichsleiter der Gewerkschaft ver.di, verwies auf die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegene Arbeitsbelastung in den Redaktionen bei gleichzeitigem Personalabbau bei den Blättern, die dem Madsack-Konzern (Hannover) gehören bzw. an denen er maßgeblich beteiligt ist: „Die Grenze ist erreicht, die Qualität der Berichterstattung droht Schaden zu nehmen.“ Die Herausforderungen der Digitalisierung ließen sich nicht auf dem Rücken der Beschäftigten lösen.

Für Mecklenburg-Vorpommern fordern die Gewerkschaften zudem die Anwendung des Tarifvertrages für arbeitnehmerähnliche freie Journalisten, der in Schleswig-Holstein bereits seit vielen Jahren gilt. „Mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung ist eine solche Ost-West-Trennung nicht mehr zeitgemäß“, erklärte Corinna Pfaff, DJV-Landesgeschäftsführerin in Mecklenburg-Vorpommern. „Ob Feste oder Freie – es geht uns um Wertschätzung für unsere Arbeit.“

Die Tarifverhandlungen sind am Mittwochmittag in Berlin fortgesetzt worden.

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