Mitglied werden
Login Logout Mitglied werden
Warenkorb

Tageszeitungen erneut im Streik

Pressemitteilung zu Warnstreik


Norden soll nicht abgehängt werden!

Die Redaktionen der Kieler Nachrichten, der Lübecker Nachrichten und  der Segeberger Zeitung sind heute (Mittwoch, 29.  Juni) erneut in einen befristeten Warnstreik getreten. Mit dem Ausstand unterstützen die Redakteurinnen und Redakteure die bundesweiten Gehaltstarifverhandlungen im Tageszeitungsbereich und warnen davor, den Norden erneut abzuhängen. Zum Streik hatten der Deutsche Journalistenverband (DJV) und die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di aufgerufen.

 

„Die Befürchtung, dass der Norden schlicht abgehängt werden soll, ist nach wie vor nicht ausgeräumt“, sagt Günther Jesumann, Landesvorsitzender des DJV. „Wir werden gemeinsam dafür eintreten, dass das nicht passiert.“ Hintergrund ist, dass der Verband der Zeitungsverleger Norddeutschland, dem Tageszeitungen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern angehören, sich an der laufenden Tarifrunde bisher nicht einmal beteiligt, also mutmaßlich Abschlüsse auf Bundesebene nicht anerkennen will. „Die Journalistinnen und Journalisten im Norden leisten qualitativ ebenso gute und erfolgreiche Arbeit, wie die Kolleginnen und Kollegen im restlichen Bundesgebiet. Es ist deshalb nicht akzeptabel, dass sie dafür schlechter bezahlt werden sollen. Die Arbeitgeber täuschen sich, wenn sie glauben, dass sie die Belegschaften spalten können und diese nicht solidarisch zusammenstehen. Dies zeigt sich erneut in den Streikaktionen des heutigen Tages“, sagt Martin Dieckmann, Fachbereichsleiter Medien, Ver.di-Landesbezirk Nord.

 

Nur wenig Bewegung gab es in den Verhandlungen auf Bundesebene. Der DJV fordert eine Anhebung der Gehälter um 4,5 Prozent, Ver.di will fünf Prozent mehr für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen. Die Verleger haben eine vierprozentige Erhöhung angeboten, die sich über drei Jahre verteilen soll. Die Gewerkschaften fordern den BDZV auf, die Anhebung der Gehälter und Honorare konkret zu beziffern und über dem in der Druckindustrie erzielten Abschluss anzusetzen. Die lange Laufzeit lehnen sie ab, weil bisher nicht erkennbar ist, dass die Verleger das Risiko steigernder Inflation in den kommenden Jahren ausgleichen werden.  

 

„Wir sind nicht bereit, Gewinne der Verlage durch Einschnitte bei der Belegschaft zu erkaufen“, so Jesumann.  In allen Redaktionen verdichte sich die Arbeit, immer weniger Köpfe und Hände müssen immer mehr Inhalte füllen. „Die Verlage tun sich keinen Gefallen damit, ihre Beschäftigten, das wichtigste Kapital eines Nachrichten-Unternehmens, zu verprellen“, sagt Dieckmann.

Schleswig-Holstein
Landesverband Nord