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Rotstift 1

NDR will 300 Millionen Euro sparen


Der NDR hat massive Kürzungen angekündigt (Foto: Florian Büh/www.Gutes-Foto.de)

Der NDR muss sparen. Der von der Kommission für den Finanzbedarf im Rundfunk (KEF) vorgeschlagene, um 86 Cent erhöhte Rundfunkbeitrag reicht für den Sender nicht annähernd aus; zusätzlich belastet Corona den Haushalt. Am 7. Mai hat NDR-Intendant Joachim Knuth in einer Videoschalte massive Kürzungen verkündet: Um 300 Millionen Euro sollen die Ausgaben bis Ende 2024 gesenkt werden, davon sind 40 Millionen coronabedingt. Bis 2028 werden mindestens 200 Planstellen nicht nachbesetzt. Die Einsparungen betreffen alle Bereiche, also feste wie freie Mitarbeiter, Produktion, Verwaltung – und damit auch das Programm. Da macht der NDR auch vor Klassikern nicht halt: Das „Echo des Tages“ und das „Büchermagazin“ werden gestrichen. Aber auch die Redaktion „Die Box“, die für den NDR innovative Formate wie „7 Tage“ oder „Die Geschichte eines Abends“ entwickelt hat, fällt dem Rotstift anheim. „Zapp“, das einzige Medienmagazin im ARD-Fernsehen, sowie das „Kulturjournal“ wandern ins Netz. Besonders hart wird es freie Mitarbeiter im NDR treffen, obwohl diese für das Programm unverzichtbar sind, ebenso Produktionsfirmen. Das ARD-Gemeinschaftsprogramm erhält künftig weniger Geld vom NDR für Sportrechte, auch ein „Tatort“ wird gestrichen. Ferner nimmt der NDR die Einsparungen zum Anlass, sich organisatorisch neu aufzustellen. Direktionen sollen zusammengelegt werden, sogar ein Verkauf des Stammhauses am Rothenbaum wird geprüft.

Anja Westheuser

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