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Die Kräfte bündeln

Mitgliederversammlung des DJV Schleswig-Holstein bestimmt Kai Dordowsky zum neuen Vorsitzenden und votiert für das Ausloten einer Nord-Fusion


Der neue Vorstand: Von links nach rechts: Andreas Olbertz, Kai Dordowsky, Lukas Knauer, Anne Holbach. Nicht im Bild: Esther Geißlinger. Foto: Thomas Eisenkrätzer

Die Wahl eines neuen Vorsitzenden, der mögliche Zusammenschluss mit dem DJV Hamburg sowie ein „Testangebot“ für Neumitglieder: Bei der Mitgliederversammlung des DJV Schleswig-Holstein ging es um wichtige Weichenstellungen für die nahe und mittelfristige Zukunft des Verbandes im Norden.

Corona-bedingt knapp vier Monate später als geplant trafen sich die Mitglieder am Donnerstag, 27. August, im Sparkassen-Veranstaltungszentrum in Kiel. Gäste waren aus aktuellem Anlass Marina Friedt und Stefan Endter, Vorsitzende und Geschäftsführer des DJV Hamburg, sowie Katrin Kroemer, Schatzmeisterin des Bundesverbandes. Die Diskussion über eine mögliche Fusion der Landesverbände im nördlichsten Bundesland und in der Hansestadt ergab einen breiten Konsens: Die Kräfte zu bündeln über die bereits jetzt gelebte Kooperation hinaus, sei die beste Option, um als starke Interessenvertretung für Journalistinnen und Journalisten weiter zu bestehen und wichtige Serviceleistungen wie beispielsweise Rechtsberatung und -schutz in vollem Umfang anzubieten. Zwar sei die Fusion „kein Selbstgänger“, wie die Vorstände übereinstimmend betonten. Doch die Bereitschaft ist da: In Hamburg hatten sich die Mitglieder bereits eine Woche früher auf ihrer Mitgliederversammlung für das Ausarbeiten eines konkreten Fahrplans zum Zusammenschluss ausgesprochen.

Als neuer Vorsitzender des DJV Schleswig-Holstein wird Kai Dordowsky diesen Prozess maßgeblich mit gestalten. Der Redakteur der Lübecker Nachrichten wurde für zwei Jahre gewählt und ist damit Nachfolger von Arnold Petersen, der nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidierte. Dordowsky, Jahrgang 1961 und seit 30 Jahren Lokaljournalist, gehörte dem Vorstand bereits seit 2018 als Beisitzer an, engagiert sich als Mitglied der Tarifkommission sowie als Betriebsrat. Er sagte nach seiner Wahl: „Kooperation und Fusion sind aus meiner Sicht die Zukunft für den Verband. Mit einer neuen Struktur können wir im Norden Vorreiter sein. Aber auch die Tarifpolitik der nächsten Monate und Jahre wird spannend. Gewerkschaften und Zeitungsverlage haben einen Corona-Tarifvertrag ausgehandelt. Mal sehen, ob Verlage die Instrumente wie Kürzung der Jahresleistung ergreifen und im Gegenzug Beschäftigungssicherung garantieren und ihre Bücher öffnen.“

Als Beisitzer neu in den Vorstand gewählt wurden Anne Holbach, Redakteurin Kieler Nachrichten, und Lukas Knauer, freier Mitarbeiter im NDR Studio Flensburg. Dem Gremium gehören weiterhin die freie Journalistin Esther Geißlinger als Schatzmeisterin und der Tageszeitungsredakteur Andreas Olbertz als stellvertretender Vorsitzender an. Nicht mehr dabei ist Sandra-Lucie Kluth, die nach vier Jahren Vorstandsarbeit berufsbedingt auf eine erneute Kandidatur verzichtete.

Ebenso wie bei den Vorstandswahlen fiel das Votum der Mitglieder auch bei einem weiteren Tagesordnungspunkt nahezu einstimmig aus: Wer zwischen 1. Januar und 31. Dezember 2021 neu in den Verband eintritt, zahlt ein Jahr lang einen ermäßigten Beitrag von 9,90 Euro pro Monat. Das Angebot geht auf einen Beschluss des DJV-Verbandstages zurück, der die Landesverbände zur Teilnahme an einer bundesweiten Aktion „Volos, Junge, Freie – testet den DJV“ aufforderte. „Mit Blick auf die Corona-Lage wollen wir das Angebot auf alle Neumitglieder erweitern“, erklärte Kai Dordowsky die Initiative des Vorstands.

Ach ja, Corona: Selbstverständlich spielte die Pandemie auch bei der Mitgliederversammlung eine Rolle, sowohl bezogen auf Abstand, Hygieneregeln usw., als auch als zusätzlicher Unsicherheitsfaktor in der ohnehin insgesamt schwierigen Lage in der Medienbranche. Der DJV hat sich seit Ausbruch der Pandemie intensiv bemüht, besonders den Freien die Möglichkeiten für eine finanzielle Unterstützung in der Krise aufzuzeigen. Eine landeseigene Corona-Hilfe für Solo-Selbständige lehnte die politische Mehrheit im Kieler Landtag leider ab. So müssen viele Freie aktuell um ihre berufliche Existenz fürchten, für einige angestellte Kolleginnen und Kollegen gibt es ebenfalls Einbußen. Dem Thema Corona widmet sich auch der Schleswig-Holsteinische Journalistenpreis 2020: „Covid 19 – wie ein Virus unser Leben verändert“ ist das Thema der Ausschreibung (Infos unter www.shjp.de).

ViSdP: Bettina Neitzel, Geschäftsführerin

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