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Mitgliederversammlung 2013


Eine Jahresbilanz mit Licht und Schatten, die Frage nach „gerechten“ Mitgliedsbeiträgen sowie möglichen Wegen, mehr und speziell junge Kolleginnen und Kollegen in den Verband zu holen, beschäftigten die Mitglieder unseres DJV-Landesverbandes am 16. April in Kiel.

„Ein spannendes, prallvolles erstes Jahr“ liege hinter dem im Frühjahr 2012 gewählten Vorstand, resümierte die Landesvorsitzende Karla Frieben-Wischer bei der Mitgliederversammlung im Wissenschaftszentrum. Zu den konkreten Erfolgen, die der DJV in Schleswig-Holstein erzielen konnte, gehört die Verlängerung eines Tarifvertrags zur Altersteilzeit bei den Kieler Nachrichten zu für die Redakteurinnen und Redakteure verbesserten Bedingungen. Auch Vorgespräche über Arbeitszeitmodelle und Arbeitszeiterfassung fanden dort in konstruktiver Atmosphäre statt. Ganz anders die Lage beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (shz) in Flensburg: Dort setzt die Geschäftsführung nach dem Wechsel in die OT-Mitgliedschaft auf eine Vergütungsordnung statt auf Tarifverträge. Der Tarifabschluss 2011 wurde nur für bestehende Arbeitsverträge übernommen. Die zuvor ausgesourcte Sportredaktion sowie die Online GmbH wurden zwar wieder in den Verlag integriert, aber zu den neuen, gegenüber den Tarifverträgen schlechteren Bedingungen für die Beschäftigten.

Gutes Verhältnis zur Landesregierung

Vergleichsweise harmonisch gestaltete sich bisher das Verhältnis zur neu gewählten Landesregierung, etwa bei der Zusammenarbeit von Medien mit Polizei, Feuerwehr und Behörden sowie beim Thema Verlegerleistungsschutzrecht. Im Bundesrat folgte Schleswig-Holstein der Position des DJV und stimmte gegen das Gesetz – leider ohne Mehrheit. Große Resonanz fand im Vorfeld eine vom Landesverband veranstaltete Podiumsdiskussion in Kiel zum Thema Urheberrecht.

Auf DJV-Bundesebene gut vertreten

In zahlreichen Gremien des DJV auf Bundesebene sind Kolleginnen und Kollegen aus Schleswig-Holstein aktiv. Neu im Presserat ist Peter Höver; Jörn Radtke und Thorsten Phillips verstärken die AG Bildung und Qualität. Mit Mechthild Mäsker (Gleichstellung) und Andreas Olbertz (Tageszeitungen) stellt der DJV S-H zwei Vorsitzende von Fachausschüssen. Nach längerer Vakanz wird der Norden künftig auch im Fachausschuss Europa wieder vertreten sein: Christian Möller wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig in das Gremium entsandt.

Netzwerktreffen der Madsack- und shz-Betriebsräte

Ein erstes Nordtreffen der DJV-Betriebsräte und Vertrauensleute von Madsack-Zeitungshäusern in Kiel, Lübeck, Rostock und Hannover sowie des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin) Anfang März in Hamburg verlief sehr positiv und soll wiederholt werden. Die Vernetzung wird auch dann wichtig sein, wenn demnächst weitere Tarifauseinandersetzungen bei den Tageszeitungen anstehen.

Erste Beitragserhöhung nach acht Jahren

Neben den Regularien wie der Ehrung langjähriger Mitglieder und den Wahlen von Kassenprüfern, Ehrengericht, Fachausschüssen und Delegierten stand auch eine Erhöhung der Beiträge auf der Tagesordnung – der ersten nach acht Jahren. „Wir sind uns darüber klar, dass die Mitglieder damit erneut belastet werden gegenüber denjenigen, die sich die Beiträge sparen, aber von Erfolgen bei Tarifverhandlungen oder politischer Lobbyarbeit profitieren“, so Schatzmeisterin Esther Geißlinger. „Das ist ein Spannungsfeld, das wir bisher nicht auflösen konnten.“ Der Vorstand schlug den Mitgliedern eine gleichmäßige Erhöhung für alle Beitragszahler um 3 Euro vor. Nach lebhafter Diskussion über eine prozentuale anstelle einer pauschalen Erhöhung stimmte die Mehrheit dem zu. Ausgenommen wurden aber Volontäre, deren Beitrag unverändert bleibt.

„Schnuppermitgliedschaft“ – modernes Marketing oder Verramschung?

Auch die Idee einer „Schnuppermitgliedschaft“ wurde kontrovers diskutiert. Einige Mitglieder sahen eine für Berufseinsteiger vorübergehend verbilligte Mitgliedschaft als zeitgemäßes Marketinginstrument an, andere als „Verramschung“ unserer Leistungen und Werte. Der Vorstand prüft jetzt, ob ein solches Angebot umsetzbar wäre. Davon unabhängig soll dem Ziel, gerade junge Kolleginnen und Kollegen vom Sinn gewerkschaftlicher Arbeit zu überzeugen, aber verstärkt nachgegangen werden. Einigkeit herrschte darüber, dass jede und jeder in seinem Umfeld noch viel mehr als bisher für die Mitgliedschaft werben sollte. Auch an der Fachhochschule könnte eine stärkere Ansprache stattfinden. Der Vorstand ist offen für weitere Ideen und Vorschläge.

Vorstand ist persönlich ansprechbar

Für die Kolleginnen und Kollegen direkt und persönlich ansprechbar zu sein, ist Karla Frieben-Wischer wie auch den anderen Vorstandsmitgliedern des DJV Schleswig-Holstein sehr wichtig. Die Möglichkeit dazu bietet sich unter anderem bei Veranstaltungen des DJV oder bei Kontaktaufnahme über die Geschäftsstelle. „Oft stellt sich bei solchen Gesprächen heraus, dass Probleme, die Einzelne von uns haben, gar keine individuellen, sondern strukturelle Probleme sind.“

Sabine Spatzek

 

 

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