Weiteres Sparprogramm
Madsack stärkt nur noch das Digitale
Foto: Madsack Medien Mediengruppe. Im Pressehaus Hannover wird ein neues Sparprogramm aufgelegt
Die Madsack Mediengruppe plant für ihre 15 Tageszeitungen ein neues Sparprogramm namens „Madsack next“. Es soll an das Programm „Madsack 2018“ anknüpfen, dessen Erfolge durch ein dramatisch verschlechtertes Geschäftsjahr 2018 aufgezehrt seien. Das gab jetzt Konzerngeschäftsführer Thomas Düffert intern bekannt und verwies auf rückläufige Werbe-, Vertriebs- und Druckerlöse sowie die Mehrbelastung durch den Mindestlohn. Offiziell ist „Madsack next“ kein Sparprogramm, sondern soll neue Möglichkeiten für Wachstum eröffnen. Als Bausteine nannte Düffert unter anderem ein nochmaliges Drücken der Kosten bei den einzelnen Verlagshäusern, weitere Zukäufe von Zeitungstiteln, die Stärkung des Post- und Logistikgeschäfts, Investitionen in die Bereiche Mobilität und Reisen sowie vor allem ins Digitalgeschäft. So haben sich die Lübecker Nachrichten gerade mit 51 Prozent in ein Busreise-Unternehmen eingekauft. Das klassische Printgeschäft nähere sich dem Ende, ist Düffert überzeugt – eine Botschaft, die auch auf Betriebsversammlungen der Madsack-Titel mehr und mehr zu hören ist.Noch allerdings trägt das Printgeschäft 76 Prozent zum Umsatz bei Madsack bei, 20 Prozent entfallen auf nicht-publizistische Geschäfte und vier Prozent auf den Digital-Journalismus. Entsprechend der Einschätzung, dass Print ein Auslaufmodell sei, soll es hier auch kein Personalwachstum mehr geben. Aufgestockt werden soll nur im Bereich der digitalen Transformation. „Madsack 2018“ wurde vor fünf Jahren gestartet und führte bei den Regionaltiteln zu einer Ausdünnung der Redaktionen um rund ein Drittel, überwiegend durch Altersteilzeit-Angebote. Zum Jahresende verabschiedeten sich die letzten Kolleginnen und Kollegen, die unter dieses Programm fielen. Arnold Petersen