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DJV Schleswig-Holstein

Landesverband setzt künftig auf Themenverantwortliche


Das ist schon eine kleine Revolution, die die Mitgliederversammlung da abgesegnet hat: Der DJV Schleswig-Holstein schafft die Fachausschüsse ab! Schluss, aus, Vergangenheit – zumindest für eine zweijährige Probephase. Dann wird geschaut, ob das neue Modell aktive Unterstützung bei den Mitgliedern findet.

Die auf Bundesebene angestoßene Debatte über eine Strukturreform im DJV wurde natürlich auch im nördlichsten Bundesland geführt. Geschäftsführerin Bettina Neitzel wurde nicht müde darauf hinzuweisen, dass die Fachausschüsse eigentlich nicht wirklich gelebt werden. Sie bestanden mehr oder weniger nur noch auf dem Papier, echte inhaltliche Arbeit fand kaum noch statt. Nüchtern betrachtet kam niemand mehr um die Erkenntnis herum, dass sich etwas ändern muss. Wer so weit ist, kann sich nur ärgern, dass der Verbandstag im vergangenen Jahr nicht mehr als ein „Reförmchen“ beschlossen hat.

Und wie sieht die Alternative aus? Die vorgegebenen Strukturen lassen sich kaum noch mit Leben füllen. Aber vielleicht klappt es andersrum: Diejenigen, die sich für eine bestimmte Aufgabe engagieren möchten, werden dazu in Zukunft im DJV Schleswig-Holstein eine Basis bekommen. Es sollen sogenannte Themenverantwortliche mit enger Anbindung an den Landesvorstand benannt werden, die ein kleines Team um sich scharen und sich um Aufgaben kümmern, die ihnen am Herzen liegen, die ihnen Spaß machen und von denen sie meinen, dass es sich lohnt, sich dafür zu engagieren – abseits verkrusteter alter Sparten.

Eine kleine Truppe aus Mitgliedern der ehemaligen Fachausschüsse Junge, Online sowie Rundfunk beispielsweise nehmen sich des Netzwerktreffens im Landesverband an. Da hatten zwei Grüppchen unabhängig voneinander eine ähnliche Idee. Schnell stellte sich heraus: Das ist nicht nur für Onliner interessant oder Rundfunker, das ist etwas für alle. Die Arbeit der ehemaligen Fachausschüsse Tageszeitung und Betriebsräte bleibt teilweise erhalten, wird aber anders aufgegliedert. In Zukunft wird sie sich stärker an den Konzernstrukturen und damit eben bewusst über Schleswig-Holsteins Grenzen hinaus orientieren. Dr. Mechthild Mäsker, ehemals Fachausschuss Chancengleichheit, hat angeboten, im Herbst eine Veranstaltung zu diskriminierungsfreier Sprache zu organisieren. Dafür sucht sie noch Mitstreiter.

Egal ob Fachausschüsse oder Themenverantwortliche – es führt auch beim neuen Konzept kein Weg am Mitgliederengagement vorbei. Es kann nur funktionieren, wenn einerseits Ideen und Wünsche auf den Tisch kommen und sich andererseits Leute finden, die daran mitarbeiten möchten (das muss nicht zwingend identisch sein). Deshalb ruft der Landesvorstand dazu auf: Sagt uns, wo der Schuh drückt, was euch interessiert! Das Themenspektrum muss noch deutlich größer werden.

(Andreas Olbertz)

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