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Erich-Klabunde-Preis 2021

"Kontaktsperre - Hamburg im Ausnahmezustand"

06.12.2020

Der Erich-Klabunde-Preis 2021 geht an Christian von Brockhausen und Timo Großpietsch für den Film „Kontaktsperre - Hamburg im Ausnahmezustand“. Der 30-minütige NDR-Beitrag thematisiert in unaufgeregter Weise die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Einzelnen und die Gesellschaft. In Momentaufnahmen aus den Privat- und Arbeitsräumen von Menschen quer durch die Gesellschaft gelingt so ein sehr intimes Protokoll der ersten Shutdown-Wochen.

Den beiden Dokumentarfilmern ist nach Meinung der Jury ein historisch bedeutsames Werk gelungen. „Diese ist wohl die einzige der in diesem Jahr zahlreichen Corona-Einsendungen, die über die Tagesaktualität hinaus als Zeitzeugnis Bedeutung behalten wird“, sagt Marina Friedt, Vorsitzende der Jury und des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) Hamburg.

Die Jury ist besonders davon beeindruckt, dass der Film durch Bilder und O-Töne der Protagonisten wirkt und komplett ohne Sprechertexte aus dem Off auskommt, einzig Medienstimmen sind zu hören. Gezeigt werden die Situation und die Sichtweisen ganz unterschiedlicher Menschen und ihre Reaktion auf die Pandemie.

Timo Großpietsch erhielt bereits als freier Videojournalist 2010 den Erich-Klabunde-Preis für seinen Film „Der Schulleiter“. Die erneute Auszeichnung an den Kameramann, Cutter und Autor, der inzwischen beim NDR als Redakteur arbeitet, spricht für die Kontinuität seiner Arbeit. Mit Christian von Brockhausen feierte er 2017 mit dem Film „Könige der Welt“ Premiere auf der 67. Berlinale. Die Redaktion zu „Kontaktsperre“ hatte Christoph Mestmacher.

Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert. Zur Jury gehörten in diesem Jahr neben Marina Friedt auch Nadja Stavenhagen (Direktorin der Akademie für Publizistik), Hans-Jürgen Börner (Fernsehjournalist), Bruno Schrep (Klabunde-Preisträger und Spiegel-Autor), Dr. Martin Wilhelmi (Rundfunkjournalist) sowie der 2. Vorsitzende des DJV Hamburg, Peter Jebsen.

Wegen der durch Corona notwendigen Beschränkungen kann der Klabunde-Preis nicht – wie sonst üblich – auf dem Hamburger Presseball überreicht werden. Der Deutsche Journalisten-Verband Hamburg wird das Autorenduo in einem anderen Rahmen auszeichnen.

Der Erich-Klabunde-Preis für sozial engagierten Journalismus wurde erstmals 1957 vergeben und zählt zu den ältesten deutschen Journalistenpreisen. Der Namensgeber Erich Klabunde (20.2.1907 - 21.11.1950) war 1945 Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der damaligen Berufsvereinigung Hamburger Journalisten, die als DJV Hamburg im November ihr 75. Jubiläum feierte, und später des Deutschen Journalisten-Verbandes auf Bundesebene.

Hier können Sie den ausgezeichneten Beitrag sehen

Pressemitteilung