Pressemitteilung zu Warnstreik
Kieler Nachrichten, Lübecker Nachrichten und Segeberger Zeitung
Kiel, 6. April 2018. Vor der vierten Gehaltstarifrunde bei den Tageszeitungen ist es am Freitag auch in Schleswig-Holstein zu einem eintägigen Warnstreik gekommen. In Kiel gingen etwa 50 Redakteurinnen und Redakteure auf die Straße, um ihrem Unmut über die schleppenden Verhandlungen Luft zu machen.
An einer Kundgebung vor dem Haus der Kieler Nachrichten beteiligten sich ebenfalls Kolleginnen und Kollegen der Lübecker Nachrichten und der Segeberger Zeitung. Zu dem Warnstreik hatten der DJV-Schleswig-Holstein und die Gewerkschaft Ver.di aufgerufen.
„Unsere Forderungen sind nicht maßlos, sondern berechtigt. Schluss mit der Hinhaltetaktik, von den Verlegern muss jetzt endlich ein ernst zu nehmendes Angebot kommen", forderte der DJV-Landesvorsitzende Arnold Petersen. Am Montag wird in Frankfurt am Main wieder verhandelt. DJV und Verdi fordern für angestellte und freie Journalisten und Journalistinnen an Tageszeitungen 4,5 Prozent mehr Einkommen und mindestens 200 Euro mehr für Jungredakteure und Volontäre. Die Zeitungsverleger hatten im Februar 2,6 Prozent mehr angeboten - bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Das würde etwa einen Prozentpunkt mehr im Jahr bedeuten und damit nicht einmal die Inflationsrate ausgleichen.
Der DJV lässt die Verleger-Position nicht gelten, wonach es angesichts der digitalen Transformation keinen Verteilungsspielraum gebe. Auch wenn das Zeitungsgeschäft schwieriger geworden sei, „zur Schwarzmalerei besteht kein Anlass", erklärte Petersen und verwies auf eine aktuelle Veröffentlichung des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger. Danach hat sich die wirtschaftliche Lage der Medienhäuser stabilisiert. Mit dem Warnstreik wollten die Zeitungsmacher zudem ein Signal setzen gegen den immer größeren Arbeitsdruck durch Stellenabbau und neue digitale Vertriebswege.