Kieler Presse-Klub feierte „70+1“
Institution zum kritischen Gedankenaustausch
In der Landeshauptstadt und darüber hinaus ist der 1951 gegründete Kieler Presse-Klub (KPK) eine Institution – mit Tradition und zugleich sehr lebendig, letzteres vor allem dank seines umtriebigen langjährigen Vorsitzenden Reinhardt Hassenstein. Die Mitgliedschaft steht nicht allein hauptberuflich tätigen Medienschaffenden offen, sondern laut Satzung ebenso „Personen, die durch ihren Beruf den Medien und ihrer Arbeit in besonderer Weise verbunden sind“. Entsprechend kamen viele Gäste der nachgeholten Festveranstaltung anlässlich
des 70. Gründungsjubiläums am 11. November in Kiel aus den Medien, aber auch aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Verwaltung und anderen Institutionen.
Statt eines Rückblicks – den kündigte der KPK-Vorsitzende Reinhardt Hassenstein zum 75-jährigen Bestehen an – erhielten die Anwesenden Informationen aus erster Hand zur Situation in der Ukraine. Es berichteten zwei ukrainische Journalistinnen, für die der KPK einen Arbeitsaufenthalt in Schleswig-Holstein organisiert hat (siehe unsere Titel- geschichte ab S. 8). Die Stipendien ersetzten den Schleswig-Holsteinischen Journalistenpreis 2022. Diesen Preis lobt der KPK bzw. dessen Stiftung regulär jährlich gemeinsam mit dem DJV Nord aus.
Über den Wert unabhängiger Medien und freier Berichterstattung für die Demokratie waren sich die drei Festredner*innen Kai Dordowsky (2. Vorsitzender DJV Nord), Sabine Sütterlin-Waack (Innenministerin) und Beate Raudies (Landtagsvizepräsiden- tin, beide in Schleswig-Holstein) mit den Gästen einig. Der Gedankenaustausch, wie er im Kieler Presse-Klub gepflegt wird – mit einem unabdingbaren Maß an Nähe und dennoch kritisch – trage zum gegenseitigen Verständnis bei und damit auch zu gutem Journalismus.
(Sabine Spatzek)