Mitarbeiter wollen Sicherheit: Funke Medien – Tarifvertrag jetzt!
Gewerkschaften protestieren gegen die Funke-Mediengruppe
Hamburg. „Funke Medien – Tarifvertrag jetzt!“ Unter diesem Motto haben am Montag über 100 Mitarbeiter der Funke-Mediengruppe (u.a. Hamburger Abendblatt, Bild der Frau, Hörzu, Bergedorfer Zeitung) in der Hamburger Innenstadt demonstriert und tarifliche Sicherheit gefordert. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hatten zu der Demonstration aufgerufen, nachdem es die Geschäftsleitung des Essener Medienhauses abgelehnt hatte, über einen von den Beschäftigten geforderten Sozial-Tarifvertrag zu verhandeln.DJV-Landesgeschäftsführer Stefan Endter: „Funke hat sich bewusst gegen eine Tarifbindung entschieden und zeigt durch seine strikte Weigerung an den Verhandlungstisch zu kommen erneut, wie wenig die Mediengruppe von Sozialpartnerschaft hält.“Martin Dieckmann, ver.di-Fachbereichsleiter: „Die Weigerung der Funke Mediengruppe, Verhandlungen aufzunehmen, ist eine Kampfansage. Friedenspflicht gilt nun nicht mehr. Es wird zu spürbaren Störungen im Betriebsablauf kommen – das fordert das Management ja geradezu heraus“. Hintergrund: Im Jahr 2013 ist beim Verkauf des Abendblattes und der Programm- und Frauenzeitschriften von Springer an Funke ein Rationalisierungsschutzabkommen übergegangen. Es läuft am 30. Juni 2018 aus. Das Abkommen sieht Regelungen vor, die die Mitarbeiter bei Stellenabbau und Betriebsverlagerungen schützen. Dazu zählen Ansprüche auf Qualifizierung, Altersteilzeit, Nachteilsausgleich und Abfindungszahlungen. Funke hatte es schon frühzeitig abgelehnt, das Abkommen zu verlängern oder mit den Betriebsräten neu zu verhandeln. Nach einer Demonstration vor dem Hamburger Verlagshaus der Mediengruppe im Februar hatten die Mitglieder von DJV und ver.di entschieden, eine Absicherung durch einen Sozial-Tarifvertrag zu erreichen. Zudem sind die Hamburger Funke Gesellschaften nicht tarifgebunden, was sich in den Gehältern niederschlägt. Springer hat das Rationalisierungsschutzabkommen für seinen Konzern kürzlich verlängert.FdR und Nachfragen:
Stefan Endter
Rechtsanwalt (Syndikusrechtsanwalt)
Geschäftsführer
Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Hamburg
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