Tarifflucht der Dithmarscher Landeszeitung
DJV-Schleswig-Holstein kritisiert Entscheidung des Boyens Verlages
Kiel, den 12. August 2014 – Mit Unverständnis hat der DJV-Schleswig-Holstein auf die Entscheidung der Dithmarscher Landeszeitung (Boyens Verlag) reagiert, innerhalb des Verbandes der Zeitungsverlage Norddeutschland (VZN) ab sofort in eine Mitgliedschaft ohne Tarifbindung (OT) zu wechseln. Die Entscheidung fiel heute in Hamburg noch vor Beginn der zweiten Verhandlungsrunde mit dem VZN für die Tageszeitungsredakteurinnen und Redakteure in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Damit wollte der Verlag verhindern, dass ein heute erzielter Abschluss für die Redakteure der DLZ Anwendung findet.
Mit den noch verbleibenden tarifgebundenen schleswig-holsteinischen Verlagen im VZN, Lübecker Nachrichten und Ostsee-Zeitung sowie Kieler Nachrichten und Flensborg Avis konnte heute verabredet werden, den bereits im April auf Bundesebene erzielten Abschluss zu übernehmen. Zuvor hatten die Verleger dieses Ergebnis als nicht weitreichend genug bezeichnet und weitere Zugeständnisse – vor allem für den journalistischen Nachwuchs – verlangt. Gegen diese Forderungen waren in den vergangenen Tagen mehr als 100 Redakteurinnen und Redakteure der betroffenen Verlage auf die Straße gegangen, auch Redakteurinnen und Redakteure der Dithmarscher Landeszeitung.
Vor dem Hintergrund, dass heute für eine mehr als einjährige Tarifauseinandersetzung auch im hohen Norden eine Lösung gefunden werden konnte, ist die Entscheidung des Boyens Verlages eine große Enttäuschung.
V.i.S.d.P. Bettina Neitzel, Geschäftsführerin