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Moderne Zeiten auf der Tagesordnung


Wie lässt sich der DJV modernisieren? Darüber diskutierten zwei Dutzend DJV-Mitglieder bei der Jahresversammlung. Wobei - sind solche Versammlungen noch zeitgemäß? Nein, sagt ein Mitglied – doch, kontert der Vorstand.

 

 

Die Debatte in voller Länge:Mitglieder stören, wären da nicht die Beiträge: So hat Jan Köhler-Kaeß, freier Fotograf, den Abend der Mitgliederversammlung empfunden.Am 22. April fand wieder eine dieser jährlichen Mitgliederversammlungen des DJV-Schleswig-Holstein statt: Von 580 Mitgliedern waren 24 im Wissenschaftszentrum der Uni-Kiel erschienen, sagenhafte 4,2 Prozent. Die Versammlung war nicht dafür gedacht, Diskussionen zu führen oder die brennenden Probleme zu besprechen, stattdessen wurden Berichte vorgetragen und Wahlen zu verschiedenen Gremien durchgeführt.Dann berichten zwei junge Damen aus dem Bereich Kommunikation der Fachhochschule Kiel über Wege der Mitgliederwerbung und schlugen den versammelten Journalisten ihre eigene Kommunikation um die Ohren. Für Jüngere gebe es keine Portale für eine zeitgemäße interne Kommunikation, die Mitgliedschaft bringe kaum Vorteile. Vielleicht 10 € würde man für so einen Verein im Monat investieren.Das reicht natürlich nicht, wenn allein Büro- und Personalkosten schon weit mehr als die Hälfte aller jetzigen Beiträge verschlingen. Die Verbandsführung muss also sparen. Normalerweise würde man denken, wir gehen an den größten Ausgabenposten ran, aber das geht natürlich gar nicht. Stattdessen geht es um die Beteiligung der Mitglieder, etwa beim Bundesverbandstag: Hier will Schleswig-Holstein beantragen, dass künftig weniger Delegierte teilnehmen. Andere Probleme haben wir Schleswig-Holsteiner anscheinend nicht - man glaubt es kaum. Demokratie geht anders, auch wenn Vorstand und Geschäftsführung ihre Arbeit anständig machen, so Jan Köhler-Kaeß.Welches Fazit zieht Jan Köhler-Kaeß daraus? Vorstand und Geschäftsführung wollen zwar Geld, aber keine Mitglieder, die stören bloß.Der DJV ist mehr als ein lockeres Bündnis – es braucht auch Regularien, sagt der VorstandWahl der Kassenprüfer, Entlastung des Vorstandes, und gibt’s was zu Verschiedenes zu sagen? Stimmt, Jahreshauptversammlungen, egal bei welchem Verein, sind oft langweilig. Aber weil der DJV Schleswig-Holstein mehr ist als ein lockeres Bündnis oder eine Fangemeinde im Internet, nämlich Arbeitgeber, Vertrags- und Geschäftspartner, braucht es Regularien. Vielen Dank also an die zwei Dutzend Tapferen, die zur Versammlung erschienen sind.Sind die klassischen Verbandsstrukturen noch zeitgemäß? Darüber wurde – ausführlich und lebhaft – bei dem Treffen diskutiert. Die Studentinnen der FH Kiel, die im Auftrag des Vorstands Möglichkeiten der Mitgliederwerbung ausgeleuchtet haben, finden Dinge wie Twitter-Präsenz oder Facebook-Auftritte wichtiger als vieles, was der Verband heute anbietet.Zurückgefragt: Sind Klicks und Likes das einzige, das unsere Mitglieder benötigen? Was ist mit Rechtsschutz, Beratung für Existenzgründer, Tarifverhandlungen oder Lobbyarbeit? Dafür braucht es neben dem Engagement der Ehrenamtlichen die Expertise unserer Hauptamtlichen. Deren Gehalt ist der größte Ausgabenposten in unserem Haushalt – und daran gibt es nichts zu rütteln oder zu kürzen.Für die Verbandsarbeit gilt das gleiche wie die Demokratie: Manches daran nervt, aber etwas Besseres hat noch niemand erfunden. In diesem Sinne freuen wir uns das ganze Jahr hindurch auf Debatten mit allen unseren Mitgliedern – und auf eine lebendige Jahreshauptversammlung 2016.Der Vorstand

Schleswig-Holstein
Landesverband Nord