Angebliche Überwachung der KN
Zur Berichterstattung der Kieler Nachrichten, wonach im Zusammenhang mit Recherchen in der Rocker-Affäre ihr Chefredakteur mit einem Peilsender am Auto überwacht und das private Mailkonto des Polizeireporters geknackt worden seien, hat auf Anfrage der KN der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall folgende Stellungnahme abgegeben:
„Ich habe großen Respekt vor den Kollegen, die bei den "Kieler Nachrichten“ nicht locker lassen, auch unter widrigen Umständen die Hintergründe der „Rocker-Affäre“ zu recherchieren und zu berichten. Es ist alleine schon ein eigentümlicher Vorgang, dass das Ministerium die Notwendigkeit erkennt, einen journalistischen Katalog von Fragen an die Ermittlungsbehörden weiterzugeben. Man gewinnt den Eindruck, dass die Redaktion der „Kieler Nachrichten“ wegen ihrer kritischen Berichterstattung über Polizei und Rocker eingeschüchtert werden soll. Weil das ein dramatischer Eingriff in das verfassungsmäßige Grundrecht der Pressefreiheit wäre, ist hier dringend Aufklärung angesagt. Ich rufe Politik und Polizei dazu auf, sich mit den Seltsamkeiten, die die „Kieler Nachrichten“ im Zusammenhang mit dieser Affäre ertragen müssen, unvoreingenommen und ernsthaft zu beschäftigen.“
Der DJV Schleswig-Holstein schließt sich dieser Einschätzung an und fordert rasche und umfassende Aufklärung. Die KN stützen ihren Verdacht, dass die Aktionen womöglich von der Polizei ausgingen, nach eigenen Angaben auf absolut verlässliche Quellen. Innenministerium und Polizei weisen die Verdächtigungen strikt zurück. Dazu lägen keinerlei Erkenntnsse vor. Damit bleiben offene Fragen und Unklarheiten, die aus Sicht des DJV schnellstens aufgeklärt werden müssen.
V.i.S.d.P. Arnold Petersen