Mitgliederversammlung 2019
Mitgliederversammlung 2019, Foto: Pat Scheidemann
Beitragserhöhung in Trippelschritten
„Dreimal S“ – so fasste Arnold Petersen, Vorsitzender des DJV Schleswig-Holstein, in seinem Bericht bei der Jahresversammlung des Landesverbandes die Themen des vergangenen Jahres zusammen. Rund 30 Journalistinnen und Journalisten nahmen an der Sitzung im Kieler Wissenschaftspark statt. Es ging um die Lage der Medienbranche und um die Entwicklung des DJV.S wie Streik: Die Tarifauseinandersetzungen in der Zeitungsbranche brachten für die Kolleginnen und Kollegen am Ende eine Erhöhung, vor allem aber eine Verlängerung des bundesweit gültigen Vertrags. Doch immer weniger Redakteurinnen und Redakteure arbeiten nach diesen Regeln. Die Flucht der Verlage aus den Tarifen, die Aufspaltung der Redaktionen in Gruppen, die unterschiedlich bezahlt werden und unterschiedlich abgesichert sind, gehört zu den großen Problemen der Branche – und führt dazu, dass die Redaktionen ausdünnen und sich kaum mehr Nachwuchs finden lässt. S wie Situation der Medien: Die Lage der Beschäftigten bei den regionalen Tageszeitungen in Schleswig-Holstein beschäftigt und beunruhigt inzwischen auch die Politik. Die Jamaika-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag einen Bericht über die Lage vereinbart, und rund um dieses Thema führte der DJV-Landesvorstand in den vergangenen Monaten Gespräche mit politischen Akteuren. S wie Struktur: Der Journalistenverband steht vor Veränderungen. Bundesweit sinkt die Zahl der Mitglieder, vor allem aufgrund der veränderten Arbeitsbedingungen. Doch der DJV will seine Serviceleistungen weiter anbieten. Schließlich reicht das Spektrum von Fortbildung und Netzwerktreffen über die kompetente Rechtsberatung in arbeitsrechtlichen Streitfällen für Freie und Festangestellte und die Begleitung der Betriebsräte bis hin zur Lobbyarbeit für gute Arbeitsbedingungen für alle Journalistinnen und Journalisten.„Wir brauchen und wir wollen unsere Hauptamtlichen“, sagte Schatzmeisterin Esther Geißlinger in ihrem Kassenbericht. Sie warb für eine Beitragserhöhung, die nach dem einstimmigen Votum der Mitglieder ab Juli gilt.Die Erhöhung ist gestaffelt und wird vor allem die Mitglieder betreffen, die im Berufsleben stehen. Deren Beiträge werden bis 2021 um insgesamt drei Euro erhöht. Wer in Rente, Elternzeit oder arbeitslos ist, zahlt unverändert 18 Euro. Für Studierende, Volontärinnen und Volontäre sinkt der Beitrag sogar von 15 auf 14 Euro. Die Beiträge sollen in den kommenden Jahren in Trippelschritten steigen: Das sei einfacher, als alle paar Jahre um mehrere Euro zu steigern, begründete Arnold Petersen diese Idee des Vorstandes. Um die künftige Struktur des Verbandes und vor allem um die Zukunft des Journalismus kümmert sich eine Arbeitsgruppe unter dem Motto „Zukunft“. Die Arbeit wird nun von Anne Holbach und Isabelle Breitbach übernommen. Kerstin Tietgen ist Themenbeauftragte für den Bereich Online.Bettina NeitzelGeschäftsführerin