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Personalratswahlen beim NDR

Das sind die Vertreterinnen und Vertreter des DJV


Am 9. und 10. Mai haben die Beschäftigten des Norddeutschen Rundfunks neue Personalräte gewählt. Für den DJV zogen mehrere Vertreterinnen und Vertreter in die Landesfunkhäuser und in den Gesamtpersonalrat ein. Die NORDSPITZE präsentiert die gewählten Personalrätinnen und Personalräte aus Schleswig-Holstein und Hamburg sowie die Ergebnisse aus allen NDR-Landesfunkhäusern.

Einen Erfolg verbuchte der DJV im NDR-Landesfunkhaus Schleswig-Holstein. Bei den Personalratswahlen hat sich die Liste DJV & Friends mit fünf Sitzen im neuen Gremium die Mehrheit gesichert und ist damit stärkste Kraft vor Verdi mit vier Sitzen. Auf seiner konstituierenden Sitzung wurde der Hörfunkredakteur Christoph Ahlers (DJV) zum Vorsitzenden gewählt, Fernsehredakteur Thomas Baltuttis (DJV) zum 1. Stellvertreter. Ihnen zur Seite stehen von der Liste DJV & Friends Karin Hauschildt (Friend), Jörn Bestmann und Christine Kubis (beide DJV). Seit Juni 1996 war Klaus Albert (DJV) Personalratsvorsitzender im Landesfunkhaus. Er hatte nicht wieder kandidiert, weil er Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Besondere Herausforderungen in der neuen Wahlperiode werden die ARD-Strukturreform und ihre Auswirkungen auf das Landesfunkhaus sein.Im Landesfunkhaus Hamburg errang die gemeinsame Liste von DJV, DOV (Deutsche Orchestervereinigung) & Freie Liste insgesamt sechs Sitze und hat damit die gleiche Stärke im Gremium wie Verdi (ebenfalls sechs Sitze). Mit künftig drei Sitzen sind die Kandidatinnen und Kandidaten von Meine Liste, mit zwei Sitzen jene von ALfA (Aktive Liste für Alle) im Gremium vertreten. Als Vertreterinnen und Vertreter des DJV zogen die in der Intendanz tätige Journalistin Gaby Büchelmaier und der Fernsehjournalist Norbert Illes in den neuen Personalrat ein.Gewählt wurde im Mai auch in den Landesfunkhäusern Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. In Schwerin errang die Liste des DJV zwei Sitze, stärkste Kraft im neuen Gremium sind die Vertreterinnen und Vertreter von Verdi mit sieben Sitzen. Fast das gleiche Ergebnis erzielte der DJV in Hannover, wo zwei DJV-Vertreter in den Personalrat gewählt wurden. Mit neun Sitzen stellt die Liste Verdi/DOV die Mehrheit im Landesfunkhaus Niedersachsen.Im neuen Gesamtpersonalrat des NDR wurde die gemeinsame Liste von DJV, DOV und Freier Liste mit insgesamt sieben Sitzen zweitstärkste Kraft nach Verdi (zehn Sitze). Die Liste ALfA errang bei den Wahlen für das Gremium zwei Sitze. Erster stellvertretender Vorsitzender des Gesamtpersonalrats ist der DJV-Mann Thomas Blume.Christoph Ahlers
(59 Jahre)
Redakteur im Hörfunk, Zentralredaktion Niederdeutsch in Kiel

„Ich engagiere mich im Personalrat, weil ich über die Veränderung unserer Arbeitsbedingungen mitbestimmen möchte. Eine Herausforderungen der kommenden Jahre: die ARD-Strukturreform, die wir kritisch begleiten müssen. Der IT-Bereich einer Rundfunkanstalt ist eben nicht mit dem einer Sparkasse zu vergleichen. Und nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll.“

Thomas Baltuttis
NDR Fernsehen Kiel, Landesfunkhaus
Schleswig-Holstein

„Ich freue mich, dass wir mit unserer DJV & Friends-Liste wieder so einen Erfolg erreicht haben. Das zeigt, man traut uns zu, für die Rechte der Arbeitnehmer einzustehen. Ein großer Vertrauensvorschuss! Dem wollen wir gerecht werden. Und als Ziel würde es mich persönlich freuen, wenn wir es schaffen, dass bei der nächsten Wahl auch unsere freien Mitarbeiter den Personalrat wählen können. Sie sind fester Teil unseres Teams und sollten entsprechend mitbestimmen dürfen.“

Jörn Bestmann (49 Jahre)
Regisseur Fernsehen im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein

„Die zunehmende Digitalisierung und der steigende Kostendruck im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stellen für mich die Herausforderungen der kommenden Jahre dar. Da möchte ich als Personalrat gerne kritisch, aber auch immer konstruktiv dabei sein und vernünftige, für alle Beteiligten gute Lösungen hinbekommen. Das Einbeziehen der Mitarbeiter ist mir da besonders wichtig, damit sich niemand abgehängt oder bevormundet fühlt.“

Christine Kubis
Redakteurin in der Aktuellen Redaktion Fernsehen in Kiel

„Als Personalrätin ist es mir ein besonderes Anliegen, die Gesundheit von Mitarbeitern zu stärken und zu fördern. Denn Arbeitsdruck und Arbeitsverdichtung nehmen durch Sparzwänge und Digitalisierung zu. Wir brauchen mehr flexible Arbeitsmodelle zur Unterstützung der MitarbeiterInnen mit Familien sowie Angebote für ein alterns- und altersgerechtes Arbeiten. Und: eine gute Kantine trägt ebenso zur Gesundheit bei wie der Betriebssport und der NDR Schleswig-Holstein-Chor. All das habe ich als Personalrätin besonders im Blick.“

Thomas Blume (54 Jahre)
Redakteur/Digitalkoordinator Nachrichten Hörfunk in Hamburg

„Meine Themenschwerpunkte in der kommenden Legislaturperiode liegen im Rahmen der Auftrags- und Strukturoptimierung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks sowie den damit verbundenen Veränderungsprozessen. Diese Veränderungen stehen an, weil sich das digitale Rad immer schneller dreht und alle Generationen gleichermaßen erreichen wird. Die Arbeitswelten von heute werden zu großen Teilen nicht mehr die in vier Jahren sein.“

Gaby Büchelmaier (64)
Intendanz und Medienforschung im Landesfunkhaus Hamburg

„Ich bin seit 2015 im Personalrat Hamburg. In dieser Zeit habe ich mich schwerpunktmäßig mit den Themen Personalentwicklung und Gesundheit befasst. Auf beiden Themengebieten möchte ich als DJV-Mitglied in der aktuellen Legislaturperiode des Personalrats Hamburg intensiv weiterarbeiten, um die Kolleginnen und Kollegen im NDR im täglichen Geschäft und nicht zuletzt auch bei den anstehenden Strukturveränderungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt zu unterstützen und zu beraten.“

                  (Text: Claudia Piuntek, Fotos: Jörn Bestmann, Christina Czybik und privat)

Mehr als 20 Jahre Personalratsarbeit im NDR-Landesfunkhaus Schleswig-Holstein

Der DJV im NDR-Landesfunkhaus Schleswig-Holstein kann auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. 1991 zum ersten Mal mit einer eigenen Liste angetreten, wurde zunächst ein Sitz von neun geholt. Von Wahl zu Wahl konnte der Stimmenanteil und damit die Zahl der Sitze ausgebaut werden. 1996 wurde zum ersten Mal ein DJV-Vertreter zum Vorsitzenden gewählt, damals in einer Koalition mit der DAG. Seit zwölf  Jahren kann sich das Team auf eine klare absolute Mehrheit stützen.

 

Das ist nicht nur im NDR, sondern im gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk ohne Beispiel. Fast überall dominiert Verdi die Personalräte. Wie ist der Erfolg zu erklären? Da die Journalisten in einer Rundfunkanstalt strukturell nicht mehrheitsfähig sind, haben wir ein Team mit dem Namen DJV & friends aus Redakteuren gebildet, die um Mitarbeiter aus Produktion, Technik und Verwaltung ergänzt worden ist. Wichtig war für uns, dass alle Kandidatinnen und Kandidaten großes Vertrauen im Funkhaus genießen. Wir haben einen betont sachlichen Kurs gefahren und damit eine Menge durchsetzen können. Das hat offensichtlich viele Kollegen überzeugt. Dafür spricht auch die hohe Wahlbeteiligung von rund 80 Prozent. Das ist deutlich über dem Schnitt im gesamten NDR.

 

Klaus Albert
Von 1996 bis 2019 Personalratsvorsitzender im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein, geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Der DJV bedankt sich für sein jahrelanges großes Engagement.
News Nordspitze (Auswahl HH)
Meinung (journalist)